- Der mehr als 500 Jahre alte Shibu-Kaki (Bitter-Kaki) -Anbau in Minami Shinshu -
Einer der Ursprünge der Geschichte des Shibu-Kaki-Anbaus in Minami Shinshu ist die Tate-Ishi-Kaki, die hauptsächlich in der Gemeinde Tate-Ishi (Miho-Bezirk, Iida-Stadt, Nagano-Präfektur) produziert wurde.
In der Eiroku-Ära (1558-1570) während der Muromachi-Zeit (1336-1573) wurde die Tate-Ishi-Kaki bereits in den Aufzeichnungen des Risshaku-Tempels niedergeschrieben und in der Genroku-Ära (1688-1708) während der Edo-Zeit (1603-1868) wurde sie im berühmten, 8 Jahre lang erscheinenden Ratgeber für gesundes Essens "Die Speisen unseres Landes" folgenderweise beschrieben: "In der Stadt Tate-Ishi in Minami Shinshu gibt es etwas, dass man 'kleiner Kakispieß' nennt. Von leichtem Geschmack, ist es recht gut". So war sie in der Genroku-Ära bereits in Edo (heute Tokyo) und Osaka bekannt.
Der Risshaku Tempel in Miho hat durch seinen Kaki Kannon schon viele Menschen angezogen. Es gibt auch ein ca. 70 cm breites Votivbild, was der Tate-Ishi-Kaki aus der Edo-Zeit dargebracht wurde. Auf der einen Seite ist gezeichnet wie die Schiffe den Fluss Tenryu abwärts segeln und die Kakis aus dem Süden des Landkreis Shimanoinas von der Suruga Bucht an die Kaki-Großhändler verschicken. Auf der anderen Seite sieht man, wie die Leute mit ihren Pferden die Berge überqueren.
Während man heutzutage die getrockneten Kakis in der Region Minami Shinshu als Glücksbringer zu Neujahr isst, sagt man, dass sie in der Edo-Zeit wie normale Süßigkeiten gegessen wurden. Auch besteht der Brauch in den Hausaltaren der Stadt Ise (wichtigstes shintoistisches Heiligtum) Kakispieße, getrocknete Fische, Langusten, bittere Orangen (Pomeranze) und konservierte Kastanien zusammen darzubringen, wobei auch hier die Tate-Ishi-Kaki Verwendung findet.
In Tate-Ishi hat man früher zusammen in der Gemeinde die Kakis geschält und aufgehängt. Dabei legte man fest, bei wem zu Hause man sich als nächstes traf, um die Arbeit zu verrichten. Beim besonders arbeitsintensiven Schälen der Kakis wurden Bota-Mochi (japanische Reiskuchen) auf den Kaki-Haufen gelegt. Wenn spät in der Nacht die Arbeit getan war, blieb es nur noch die Bota-Mochis zu essen. Man arbeitete und speiste zusammen, so festigte sich die gegenseitige Bindung der Bauern.
Aus der Reihe "Sehen - Lesen - Lernen, Geschichte der Stadt Iida und des Landkreis Shimoinas" des historischen Instituts der Stadt Iida, wird hier "Vertrieb und Verbreitung der Tate-Ishi-Kaki" vorgestellt.
(Autor: Ken Maezawa)
In Iida und Shimoina werden sehr viele Früchte angebaut. Die Tate-Ishi-Kaki ist eine der Früchte, die ihren Ursprung hier hat. Viele Menschen waren daran beteiligt, die Tate-Ishi-Kaki bis nach Edo zu transportieren. Dies lässt sich auch aus dem Votivbild des Risshaku Tempels ablesen.
1837 (Jahr 8 der Tempo-Ära) wurde dank Kazo Sanoya aus dem Dorf Yamadagouchi (heute Shimojo, im Landkreis Shimoina, Präfektur Nagano) das Votivbild durch die Kapitäne der Frachtschiffe, die auf dem Tenryu Fluss verkehren, gestiftet. Der Maler war Takamaro Furuta aus dem Dorf Oyada (heute Shimojo). Das die Tate-Ishi-Kakis (die auf Spieße gesteckt und daher Kakispieße genannt werden) über den Tenryu Fluss transportiert wurden, hat seinen Ursprung darin, dass diese von den Shogunen als Glücksbringer gegessen wurden ("Hagatame", ein Brauch, bei dem zähere Sachen wie japanische Reiskuchen oder konservierte Kastanien zu Neujahr gegessen werden und somit ein langes Leben bringen sollen). Gegen Ende des Tokugawa-Shogunats durften sie bei niemanden in Tokyo, der etwas auf sich hielt, fehlen. Man sagt, dass fahrende Händler zum Jahresende "Tate-Ishi, Tate-Ishi" rufend durch die Straßen von Edo (Name von Tokyo bis 1868) zogen. Den Risshaku Tempel, dem dieses Bild gestiftet wurde, nennt man auch "Kannon der Kaki". Er zieht viele Gläubige an.
Wie man das "Votivbild der Verschiffung von Tateishigaki am Fluss Tenryu" deutet
In der Mitte des Bildes zeichnet der Tenryu Fluss ein großes "S". Tatsächlich fließt der Fluss beinahe gerade von Nord nach Süd, sodass dies eine starke Deformation darstellt. Das rote Gebäude rechts oben im Bild ist der Risshaku Tempel, in dem dieses Bild dargeboten wird. Links davon fließt ein kleiner Fluss namens Achi. Die Region, die auf dem Votivbild gezeichnet ist, liegt südlich des Tenryu Tals. Am Ende versteckt sich der Tenryu Fluss im Schatten eines Berg, jedoch ist es vermutlich die Umgebung von Shinshu, Sanshu und Enshu.
Die Mittelsmänner der "Tateishigaki"
Auf dem Votivbild sind viele Menschen dargestellt. Vor dem Tor des Tempels stehen zwei Frauen und auf dem Weg, der das Tor mit der Haupthalle verbindet, stehen zwei Männer. Da sie fein angezogen sind, gehen sie vermutlich zum Beten in den Tempel. Der Risshaku Tempel ist als "Kannon der Kaki" entsprechend groß eingezeichnet.
Links vom Fluss Achi, stehen zwei Männer, die anscheinend eine Reise machen. Es ist denkbar, dass sie von weit her gereiste Mittelsmänner sind, die Tate-Ishi-Kakis kaufen wollen. Wenn von Spätherbst bis Winterbeginn die Zeit für die Verschiffung der Tate-Ishi-Kakis einsetzte, kamen viele Kaufleute aus der Stadt Iida und Edo. Sie kauften die Tate-Ishi-Kakis direkt von den Bauern oder vom lokalen Kommissionär, der hier mit seinem Besitz eingezeichnet ist. Links vom Fluss Achi ist ein Lager mit aufgezeichnetem Familienwappen. Es ist denkbar, dass dies das Haus Vermittlers dieses Bildes darstellen soll.
Wenn man weiter auf das Bild schaut, erkennt man hier und da Pferde, mit denen die Tate-Ishi-Kakis transportiert werden und ihre Pferdeführer. Auf dem Rücken der Pferde sind Strohmatten gezeichnet, in denen die Tate-Ishi-Kakis eingewickelt sind. Die Pferde, die zum Fluss blicken, transportieren die Tate-Ishi-Kakis zum Hafen des Tenryu Flusses. Die in die andere Richtung blickenden Pferde überqueren die Berge zunächst bis zur Stadt Namai und von dort transportieren sie die Kaki vermutlich weiter nach Nagoya und Okazaki.
Die Menschen, die auf dem Tenryu Fluss verschiffen
Die Tate-Ishi-Kakis, die auf dem Rücken der Pferde zum Hafen am Tenryu Fluss transportiert wurden, verschiffte man zur Flussmündung nach Kaketsuka (Stadt Iwata, Präfektur Shizuoka). Auf dem Tenryu Fluss sind viele Schiffe dargestellt. Es gibt flussabwärts fahrende, mit Fracht beladene Schiffe und flussaufwärts fahrende Schiffe, die zurückkehren. Bei den Yagura-Stromschnellen ist ein großer Fels im Fluss und die Strömung des Flusses wird stärker. Die Schiffe, die diese schwierigste Stelle des Tenryu Flusses durchfahren, ziehen ihre Segel ein. Auf dem Tenryu Fluss müssen die Schiffe viele solcher gefährlichen Stellen durchqueren. Dort, wo sich der Tenryu Fluss stark nach rechts krümmt, ziehen Menschen am Ufer die Schiffe. Normalerweise werden die Segel gespannt, um flussaufwärts zu kommen, jedoch wurden an solch engen Stellen die Schiffe mit Menschenkraft gezogen. In diesem Bild werden die Schiffe an noch einer Stelle gezogen.
In der Mitte des Bildes reihen sich Häuser mit vielen Lagern. Dies sind die Großhändler am Hafen. Sie besitzen große Gärten, in denen die Tate-Ishi-Kakis und andere Ladungen gesammelt und darauf warten, auf die Schiffe verladen zu werden. In dieser Gegend gibt es auch Mittelsmänner. In der Nähe des Zauns befindet sich vermutlich ein Wachmann. Am Hafen auf der Seite des Großhändlers befinden sich mehrere Boote mit eingeholten Segeln. Insgesamt sind drei Häfen eingezeichnet. Flussaufwärts gesehen, handelt es sich vermutlich um die Häfen in Kawada (Stadt Anan, Landkreis Shimoina, Präfektur Nagano), Nukuta (Yasuoka, Präfektur Nagano) und Odomo (Stadt Anan, Präfektur Nagano).
Beten für Sicherheit und regen Handel
Dieses Votivbild wurde dem Risshaku Tempel 1838 (9. Jahr der Tempo-Ära) von vier Kaki-Großhändlern und den Kapitänen, die den Tenryu Fluss nutzten, gestiftet. Ihre Namen stehen rechts unten auf dem Bild. Der Maler des Bildes ist Furuta Takamaro aus dem Dorf Oyada. Sie haben damit gegenüber dem Tempel ihren Dank für den regen Kaki-Handel ausgedrückt und gleichzeitig für eine sichere Fahrt gebetet. Im Risshaku Tempel befinden sich weitere Votivbilder, die von Kaki-Großhändlern aus Edo 1814 (11. Jahr der Bunka-Ära) gestiftet wurden. Als Kannon der Kaki erzählt er so vom tiefen Glauben der Menschen.
Der Kakispieß für Feudalherren und Bauern
Im Falle der "Winterbelagerung von Osaka" (1614) wurden vom Feudalherr in Ina und Ajima, Yorinao Chiku, an Masazumi Honda, der Ieyasu nahe stand, Kakispieße als Zerrpakete für die Front geschickt. Schon während der frühen Neuzeit waren die Kakispieße aus Shimoina eine regionale Spezialität. Wir wollen dies aus Sicht der Feudalherren und der Bauern betrachten.
Der Kakispieß als Pacht
Kakispieße waren für die Feudalherren nicht nur wichtige Geschenke für Shogune und andere Feudalherren, sie wurden auch für die Pacht herangezogen. Im Dorf Toraiwa (heute Shimohisakata, Iida Stadt, Präfektur Nagano) wurden Aufzeichnungen von 1625 (2. Jahr der Kanei-Ära) zur Pachterhebung gefunden, die belegen, dass Kakispieße in dieser Zeit als Pacht erhoben wurden. Später wurde dies als Kakiabgabe weitergeführt.
Die Erhebung der Kakiabgabe wurde im "Grundbuch der Kakibäume" festgehalten (Bild 7). In diesem Grundbuch wurde zu jedem einzelnen Baum der Ort, der Besitzer und der Ertrag aufgezeichnet und auf dessen Basis durch die Stadt die Abgabe festgesetzt. 100 Kaki entsprachen 600g Reis. Der Ertrag der Kakis schwankte jedoch jährlich in erheblichem Maße. Daher gab es eine jährliche Überprüfung, wonach die Kakiabgabe festgesetzt wurde.
Einheiten der Kakispieße
1 Spieß | 5 Kaki (5 Stück auf einem Spieß) |
1 Bund | 5 Spieße |
1 Schicht | 4 Bund (20 Spieße) |
1 Kiste | 20 Schichten |
Im Falle de Transports auf dem Tenryu Fluss, kam es vor, dass 1 Kiste aus nur 11 Schichten bestand.
Herstellung der Kakispieße im Herbst
Aus Sicht der Bauern war die Herstellung der Kakispieße im Herbst eine wichtige Arbeit. Die Herstellung begann um den 20. Oktober. Am Mittag wurden die Früchte von den Bäumen geholt und die am Vortag geschälten Kakis aufgespießt und getrocknet. Am Abend wurden bis spät in die Nacht die Kakis geschält. Für diese Tätigkeit benötigte man in kurzer Zeit viele Arbeitskräfte. So wurden Arbeiter eingestellt oder die Nachbarn um Hilfe gebeten. (Bild 8)
Nach dem Reishecheln wurden die Kakispieße ab etwa Ende November verschifft. In der Zeit wurden auch die Pachtzahlungen fällig. Als die Barzahlung der Pacht in der späteren Neuzeit voranschritt, war das Bargeld aus dem Verkauf der Kakispieße eine der wertvollen Quellen für Bareinnahmen. Zu diesem Zweck waren die Bauern bestrebt, die Kakispieße an die Mittelsmänner zu verkaufen, die ihnen den höchsten Preis boten.
Im Risshaku Tempel existiert ein weiteres Votivbild, dass sich auf die Kakispieße bezieht. Es wurde im Jahr 1814 (Jahr 5 der Bunken-Ära) von den Großhändlern aus Edo gestiftet. Dank Kazo Sanoya haben die vier Personen Iseya Soemon (aus Horie, 3. Bezirk), Matabe Enshuya (aus Horie, 2. Bezirk), Yasuemon Tangoya (aus Kandasuda) und Kanzaemon Ibaya (aus Horie, 2. Bezirk) dieses Bild gestiftet.
Wer die Großhändler aus Edo waren, wollen wir anhand der nächsten drei Punkte betrachten.
1. Ein Blick in die Bücher des Kaki-Großhändlers Kuwanoya aus dem Dorf Kuwatorazu (heute Yasuoka, Landkreis Shimoina, Präfektur Nagano) verrät, die Großhändler haben die Mittelsmänner angestellt und ihnen das Geld, was sie für den Kauf benötigten, im Vorfeld überreicht.
2. Im Jahre 1830 (13. Jahr der Bunsei-Ära), als der Clan Takasu eine Handelsbörse in Edo errichtete, beanspruchten die Großhändler noch mehr als vorher ihr alleiniges Recht auf den Verkauf der Kaki und so wurde ihnen das Monopol auf den Absatz zugesprochen.
3. Mit den Großhändlern, die das Votivbild stifteten, gab es sieben oder acht Obstgroßhändler, die die Tate-Ishi-Kakis an die Burg von Edo lieferten. Einer von ihnen war Yasuemon Tangoya, der 1865 (1. Jahr der Keio-Ära) als Vermittler im "Regelbuch der Obsthändler" Erwähnung findet.
Daraus ist ersichtlich, dass die Großhändler aus Edo großen Einfluss auf den Verkauf der Kakispieße hatten und gleichzeitig auch in Edo mächtige Obsthändler waren. Kanda, was damals ein Obst- und Gemüsemarkt war, war das Zentrum der Aktivitäten der Großhändler. Ausgehend von Kaketsuka wurden die Kakispieße flussabwärts transportiert und in der Nähe von Manseibashi (heutige Umgebung vom Bahnhof Kanda), Yokkaichi (heutige Umgebung von Kabuto) usw. entladen.
Die "Tateishigaki" hat zwar ihren Ursprung beim "Hagatame" (Glücksbringer an Neujahr) der Shogune, jedoch ist dessen Hintergrund nicht nur, dass der Feudalherr von Tate-Ishi, Herr Kondo, den Shogunen in großem Maße Kaki als Geschenk darbot, sondern auch, dass die Großhändler, die mit der Tate-Ishi-Kaki handelten, großen Einfluss auf den Märkten von Edo hatten.
Der Abschnitt "Vertrieb und Verbreitung der Tateishigaki", aus dem vom historischen Institut der Stadt Iida herausgegeben "Sehen - Lesen - Lernen, Geschichte der Stadt Iida und des Landkreis Shimoina" (Seite 52 ff. ,"Vertrieb und Verbreitung der Tateishigaki", Author Ken Maezawa) ist mit Genehmigung des Autors abgedruckt wurden.
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